Endstation Grünes Band Ostsee Priwall

Endstation Grünes Band Ostsee Priwall. Thomas winkt am Ostseestrand, genau ehemalige Grenze DDR BRD.

Unsere Endstation Grünes Band Ostsee Priwall

Gut 140 Kilometer war unser nächster Übernachtungsplatz entfernt und nach dieser Tour hatten wir keinen Elan, noch etwas zu unternehmen. Wir haben uns direkt zum Stellplatz in der Nähe von Priwall begeben, einem guten Ausgangspunkt für die letzte Etappe entlang des Grünen Bandes.

Tja, ob Priwall nun der Anfangs- oder Endpunkt des Grünen Bandes Deutschland ist, hängt von der Sichtweise ab.
Wir haben die Themen-Tour südlich, also in der Nähe von Hof, begonnen.
Es gibt noch so vieles auf dieser einmaligen Strecke zu entdecken und wir werden sicherlich nicht das letzte Mal dort gewesen sein. Also Endstation Grünes Band Ostsee Priwall? Mal sehen.

Wohnmobil-Stellplatz von Promobil

Wie ihr wisst, sind wir keine Rudelcamper und schätzen die Ruhe und Freiheit um einen herum.
Sabine fand etwas Kleines in ca. 12 Kilometer Entfernung von Priwall, den Jägerhof Ostsee.

Naturbelassene Wohnmobil-Stellplätze stehen direkt am Wald gegenüber vom Restaurant zur Verfügung, so hieß es.
Das passt bis hierhin auch wunderbar.
Die Kommunikation war etwas sperrig, aber es hat halt nicht jeder immer einen guten Tag.
Bei der Ankunft suchten wir erstmal vergebens nach einer menschlichen Erscheinung, die uns etwas zum Stellplatz sagen konnte. Also haben wir uns einfach einen Platz gesucht, direkt neben ein paar friedlich grasenden Schafen.
Dort konnten wir auch stehen bleiben.
Der Platz besteht aus einem Gras-Schotter-Gemisch und ist weitgehend eben.

Wohnmobil-Stellplatz Jägerhof Ostsee

Der Stellplatz kostet 10,– Euro pro 24 Stunden. Die Nutzung des Platzes ist auf 3 Tage/Nächte beschränkt.
Platz ist auch für Fahrzeuge über 10 Meter.
Irgendwann kam dann der Koch und kassierte den entsprechenden Betrag ab.
Herrn oder Frau Dutschke haben wir nicht persönlich kennengelernt, es sei denn, es war die Dame zur Grauwasserthematik.

Strom steht über einen Bauverteiler zur Verfügung und kostet pauschal 4,– Euro / Nacht.

Trinkwasser steht pauschal für 2,– Euro bei der Schafstränke bereit. Man muss erst etwas suchen, besonders, wenn man nicht vernünftig erklärt bekommt, wo der Wasserhahn sich befindet, aber er ist zu finden.

Eine Grauwasserentsorgung ist für pauschal 4,– Euro möglich, aber mit einiger Herausforderung verbunden.
Zuerst einmal muss man wieder jemanden finden, der einem verklickert, wo das ist.
Sabine hatte eine Dame gefunden, die recht mürrisch auf die Frage nach der Entsorgungsstation reagierte. Eine patzige Antwort ließ erkennen, dass sie keine Lust hatte, ihren Hintern zu bewegen, um uns zu zeigen, wo das genau war.
Nach der groben Lokalisierung fanden wir einen auskunftsfreudigeren Mann, der uns zu verstehen gab, dass das “die Rinne da hinten” ist. Das Problem war allerdings, dass zu beiden Seiten große Abfallcontainer mit stinkenden Lebensmittelresten die Zufahrt versperrten. Wir versuchten noch ein paar zur Seite zu schieben, die Seitenspiegel einzuklappen und uns langsam rückwärts tastend Hippo in die Lücke zu zwängen. Aber es nutzte nichts, dass Hippo einen auf schmale Hüfte machte, weil man einfach nicht an den Ablasshahn kommt.
Nun kam die Methode ‘Wannenentsorgung’ zum Tragen, im wahrsten Sinne des Wortes.
Das Gröbste haben wir mit der Wanne in die Rinne gekippt und die war danach so sauber, wie schon lange nicht mehr.

Luft nach oben

Ein Platz, der außer der genannten Lage am Waldrand nicht wirklich hält, was versprochen wird. Am Thema Freundlichkeit und vernünftiger Information ist noch viel Luft nach oben.
Gut, vielleicht war es auch dem geschuldet, dass das Restaurant die zwei Tage, an denen wir vor Ort waren, Ruhetag hatte.
Wir sind keine Typen, die am Bauch gekrault werden möchten, aber ein bisschen um die Gäste kümmer wäre schon nett. Vom freundlichen Service hatten wir zumindest nichts gespürt.

Wir freuten uns schon auf ein paar biologische Leckerbissen, aber von den angepriesenen BIO-Produkten war nichts zu bestellen, der Onlineshop war leer.

Was lt. Beschreibung zusätzlich zum Restaurantbesuch noch geboten wird, ist ein Frühstücksservice, Duschen, ein Kinderspielplatz und das Streichelgehege.
Fahrradwege und Waldpfade laden zum Bewegen und Erkunden ein.

Kontakt zum Jägerhof Ostsee

Inhaberin und Geschäftsführerin Stefanie Dutschke
Jägerhof Ostsee GmbH     
Jägerhof 1
23942 Dassow OT Holm
Telefon 038826 / 89464
E-Mail info@jagdhotel-ostsee.de

Priwall an der Ostsee

Priwall ist eine Halbinsel in der Ostsee an der Travemündung. Mit ca. 3 Kilometern Länge liegt sie in Schleswig-Holsteins Osten.
Das Angebot ist sehr vielfältig, vom Baden im seichten Wasser über Surfen, Wandern und vielem mehr. Besonders im Sommer ist der Ort sehr stark frequentiert.

Teuerster Parkplatz

Die Suche nach einem Parkplatz für Hippo war etwas beschwerlich, da fast alle mit dem blau-weißen Schild gekennzeichnet waren, die nur PKWs das Parken erlauben.
Darf man zwischen den Bäumen am Straßenrand stehen? Kann man sich irgendwo rein zwicken?
Das war uns alles zu unsicher und damit wir entspannt Priwall genießen konnten, entschlossen wir uns auf den Camper-Parkplatz zu fahren.
Das war der teuerste Parkplatz für unseren Hippo, denn wir mussten eine 24-Stunden-Karte ziehen.
Wohnmobilparkplatz Passathafen nennt sich die Ecke, die mit 19,– Euro für ein paar Stunden ganz schön happig war.
Aber man gönnt sich ja sonst nichts.

Tourismus und ehemalige Grenze

Wir hatten damit gerechnet, dass der Ort speziell am Ostseestrand richtig auf Tourismus gebürstet war, und behielten recht.
Alles schön gerade, sauber, fast schon steril, Futterbuden neben Edelrestaurant, einheitliche Schuhcontainerbauten für die Übernachtung, alles, was der Tourist benötigt, war vorhanden.

Man, was sind wir komisch, wir mögen Natur, etwas Grünes, organische Bauten und eine Umgebung, die heimelig wirkt.
Ist einfach nicht unsere Welt, aber die von vielen anderen. Das ist auch gut so, müssen wir uns ja nicht lange dort aufhalten.

Deshalb ging es auch ab an den Strand, den wir bis zur ehemaligen Grenze entlangliefen.
Um diese Jahreszeit war es verhältnismäßig ruhig, nur ein paar Kaltbader genossen das Nass.
Wir durchquerten den FKK-Strand für lau, denn normalerweise muss man für diesen Strandabschnitt ein paar Euros abdrücken. Nackedeis waren keine da, wäre bei dem Wetter auch ein Wunder gewesen.

Ein paar Meter weiter standen wir dann schon auf der ehemaligen Grenze DDR-BRD. Ganz unscheinbar zieht sie sich in die Ostsee und nichts erinnert an die Schicksale, die dort stattfanden.

Gedenkstein und offizieller Endpunkt

Endstation Grünes Band Ostsee Priwall, genau hier. Wir verließen den Strand und schlängelten uns durch eine Datscha-Siedlung, um den nördlichsten Gedenkstein aufzusuchen.
Dieser steht für die Wiedervereinigung Deutschlands. Daneben klärt eine Infowand über die deutsch-deutsche Teilung und das ehemalige DDR-Regime auf.

Für uns war dies der offizielle Endpunkt unserer Themenreise, was uns einerseits glücklich machte, andererseits aber auch traurig, weil die Reise hiermit zu Ende war.

Die Passat – gigantisches Museumsschiff

Auf dem Rückweg wollten wir unbedingt noch das monumentale Museumsschiff Passat besuchen.
Schon von Weitem sieht man dieses gigantische Schiff mit seinen 115 Metern Länge und gut 14 Metern Breite.
Zweifelsohne ist der alte Kasten mit seinen weit in die Höhe ragenden vier Masten eine imposante Erscheinung. Der obere Bereich ist in Schwarz gehalten, übergehend in die weiße Wasserlinie und darunter in kräftigem Rot.
Das war typisch für die Hamburger Reederei F. Laeisz, die das Schiff gebaut hat. Es gehört zu einer Reihe Flying P-Linern, die für Sicherheit, Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit stehen. Alle Schiffsnamen dieser Linie beginnen mit “P”, was einer Legende nach an der Pudel-Frisur der Reeders-Gattin angelehnt war, deshalb erhielt sie auch den Spitznamen ‘Pudel’.

Die Passat lief 1911 bei Blohm & Voss vom Stapel und wurde fortan hauptsächlich als Frachtsegler genutzt. Die Hauptroute war nach Südamerika, die von verschiedenen europäischen Staaten angesteuert wurde.
Ihre Jungfernfahrt führte die Passat um Kap Horn nach Chile, wo sie später 7 Jahre aufgrund des 1. Weltkrieges festsaß.
1952 war das Schiff vorübergehend als Frachtsegelschulschiff in Verwendung.
1957 war der aktive Schiffsverkehr für den Frachtsegler beendet, was die Hansestadt Lübeck zum Anlass nahm, diesen käuflich zu erwerben.
Zig Seemeilen, verschiedenste Länder und 39 Kap-Horn-Umsegelungen gehen auf das Konto der Passat, bevor sie ihrer Segel entledigt, sprich abgetakelt und 1960 in den Ruhestand versetzt wurde.
Seither dümpelt sie an der Travemündung am Ufer von Priwall, erkoren zum Wahrzeichen des Seebades Travemünde.

Die Passat – Museum und Veranstaltungsort

Um die 60.000 Besucher und -innen sollen jährlich die Möglichkeit nutzen, die Passat als Museumsschiff zu besuchen.
Als wir das stolze Schiff bestiegen, wurden die Augen immer größer. Man kam sich vor, wie im Film und man kann durchaus erahnen, was die Mannschaft damals geleistet hat.
Tipp-Top in Schuss gehalten macht es Spaß, die Passat zu erkunden. Man hat sich sehr viel Mühe gemacht, die Geschichte des Schiffes anschaulich darzustellen.
Wir nutzten auch die Chance, in den Schiffsbauch zu steigen, was ein leicht beklemmendes Gefühl auslöste. Zu wissen, dass man unter der Wasserlinie steht, getrennt von nur wenigen Millimetern Stahl, hat etwas von U-Boot-Feeling.
Original sind als weiteres Kajüten, Kommunikationsraum und die Kombüse zu besichtigen.

Ein interessantes Angebot ist, dass man auf / in der Passat feiern kann, ob dies die Hochzeit oder ein Geburtstag ist.
Selbst Übernachtungen sind in winzigen Kajüten möglich.

Als wir die Passat, vollgefüllt mit neuen Erlebnissen und Eindrücken, wieder verließen, hielten wir einen kleinen Schnack mit der Dame, die uns die Tickets verkauften. Sie war die Frau des ehemaligen Kapitäns der Passat, wenn wir das richtig verstanden hatten. Ein alter Seebär, der eine Art Aufsichtsfunktion hatte, kam mit dazu und wir klönten noch ein wenig über die alten Zeiten.

Gemütlich schlenderten wir zurück zum teuersten Parkplatz, wo wir Hippo geparkt hatten.
Wir entsorgten unser Grauwasser, fuhren zurück zum Jägerhof und ließen beim gemütlichen selbst gekochten Abendessen den Tag ausklingen.
Am nächsten Tag wird es noch eine Zwischenstation geben, das Storchendorf Rühstädt, in dem der NABU ein Informations- und Schulungszentrum führt.

In diesem Sinne, gehabt euch wohl,
happy Camping & Cooking
eure Freizeitnomaden und Genußjunkies

Thomas & Sabine
Die Spezialisten für BIO Gewürzmischungen
für Camper, Outdoor oder zu Hause.

Text | Storytelling | Luftaufnahme: Thomas Luciow
Fotografie: Sabine Hennek (Genussfotografin)

Der Priwall – die Halbinsel in der Ostsee.

Eine sehr ansprechende Seite bietet Travemünde

Passat – die Viermastbark

Begleitet uns gerne auf weiteren Reisen über unseren BLOG
und lasst euch kulinarisch inspirieren mit unserem ONLINE-KOCHBUCH.
Die leckeren Gewürze und weitere Gaumenschmeicheleien findet ihr im ONLINESHOP.

Eine Roomtour zu unserem Pössl Roadcruiser XL D-Line haben wir auf YouTube für euch eingestellt.

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Sauber geht es zu mit Effektiven Mikroorganismen von EM-Chiemgau.
EMB-Aktiv verwenden wir für die Abflüsse und im Camper zusätzlich für den Grauwassertank.
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