Kamele im Wendland

Kamele im Wendland. Luftaufnahme, zwei helle, ein dunkelbraunes Kamel am Heutrog inmitten grüner Wiese.

> Alvin, der älteste Kamelbulle bei Kamele im Wendland
> Landvergnügen-Stellplatz Kamele im Wendland
> Elbauen
> Dömitzer Brücke

> Vernieten zu Schwiegervaters Zeiten
> Skywalk Dömitzer Brücke
> Interessante und weiterführende Links


Auf unserer Reise entlang des Grünen Bandes Deutschland gönnten wir uns eine Zwischenstation auf einem Landvergnügen-Stellplatz. Ruhig und naturnah sollte er sein, eben so, wie wir Stellplätze bevorzugen.
Und dann haben wir sie gefunden, die Kamele im Wendland.
Kamele im Wendland nennen Kerstin und Olaf Grziwa auch ihre Webseite sowie ihren Hof, der im kleinen Örtchen Brandleben direkt am Elbteich liegt.
Aus einer Laune heraus wurde Liebe und man merkt, dass die Kamele es den beiden Gastgebern besonders angetan haben.
Begonnen haben sie mit zwei Kamelen. Es war wohl auch der Gedanke, etwas andere Haustiere zu halten, als Katze, Hund oder Vogel. Warum nicht mal Kamele? Klein kann ja jeder.

Alvin, der älteste Kamelbulle

Auf einer weiten Koppel tummeln sich inzwischen Alvin, der älteste Kamelbulle, neben weiteren Trampeltieren namens Laika, Fritz und Luise. Gleich nebenan stolzieren die beiden Lamas Lotte und Lucie neugierig die Besucher beäugend in ihrem Gehege herum.
Die Kamele nehmen das schon etwas gelassener. Komm’ ich heute nicht, komme ich morgen. Vielleicht.
Von dieser Ruhe und Gelassenheit kann man sich direkt anstecken lassen.
Genau das ist auch das Ansinnen von Kerstin und Olaf, herunterfahren, chillen, zur Ruhe kommen.
Wer möchte, kann auch mit den Kamelen kuscheln oder beim Bürsten helfen.

Olaf ist ein wandelndes Nachschlagewerk, was die Trampeltiere betrifft. Er stellt auch deutlich klar, dass Kamele zwei Höcker haben und somit Trampeltiere sind. Die Tiere mit nur einem große Hubbel sind Dromedare.
Und es ist auch eine Mär, dass die Trampeltiere in ihren Höckern Wasser speichern. Das sind reine Fettpolster, sprich Energiedepots.

Landvergnügen-Stellplatz Kamele im Wendland

Das kleine Paradies im Landkreis Lüchow-Dannenberg beherbergt Kamele und Lamas. War da auch ein Dromedar dabei?
Daneben gackern ein paar Hühner und so allerhand Kleingetier flitzt durch die Gegend.

Drei Stellplätze werden angeboten, direkt an der Koppel. Da kann es schon mal vorkommen, dass einen Alvin mit seinen Kameläuglein beim Frühstück ins Fenster schaut.
Hier kann man so nah bei den Tieren stehen, wie sonst kaum irgendwo.

Gleich neben der Einfahrt befindet sich ein kleiner Hofladen mit kuscheliger Sitzecke.
Neben Eiern aus Freilandhaltung, sowie Wurst und Käse aus der Region, gibt es Eis, gekühlte BIO-Getränke von Voelkel und Souvenirs zum Thema.
Sogar Schokolade mit Kamelmilch und Kamelhaarwolle ist im Programm.

Übrigens muss man bei den beiden nicht zwangsläufig der Landvergnügen-Community angehören, um ihren Stellplatz nutzen zu können.

Entsorgung / Versorgung keine

Auf Strom muss man bei diesem Stellplatz verzichten, ebenfalls auf eine Möglichkeit der Entsorgung von Grauwasser und Toilette.
Allenfalls Frischwasser ist auf Nachfrage möglich.

Wir haben im naheliegenden Hitzacker die Ver- und Entsorgung erledigt.

Elbauen

Nach einer längeren Fahrt zum Hof Grziwa, Kamele im Wendland, wollten wir uns noch die Füße vertreten.
Es wurde zwar schon dunkel, aber einen Spaziergang durch die Elbauen an die Elbe wollten wir uns nicht entgehen lassen.
Also flugs durchs Dörfchen und über den Damm. Ein Weg führte uns durch die Elbaue, geradewegs an die Elbe.
Wir erreichten in der Dämmerung eine kleine Sandbank an der Elbe, auf der wir die Ruhe und sanfte Rauschen des Wassers genossen.
Zwischenzeitlich hat die Dunkelheit ihren Mantel über die Landschaft gestülpt.
Bei zartem Mondschein gingen wir zurück zu unserem Stellplatz, begleitet von verschiedenen Rufen des wilden Federviehs und Quaken der Frösche.
Doch da war am Ortsrand noch etwas anderes zu hören. Höher und monotoner.
Sofort rührte sich mein Pfadfinder-Gen, denn ich wollte die Quelle finden.
An einem nahe gelegenen See oder Teich, man konnte es in der Dunkelheit nicht erkennen, erhob sich ein lautes Amphibien-Konzert. Aus der Gattung der Lurche hob sich der Ruf von Unken deutlich heraus.
Auf Nachfrage am nächsten Tag wurde uns bestätigt, dass es die geschützte Rotbauchunke ist, die neben den Fröschen ihren Ruf erklingen lässt.

Übrigens beherbergen die Elbauen eine erstaunliche Anzahl von Tieren und Pflanzen, also nicht nur in der Menge, sondern in der Vielzahl der Arten. Auen sind schützenswert, da sie zum einen effektiven Hochwasserschutz bieten, und zum anderen einen vielfältigen Lebensraum.

Die Elbe in der Blauen Stunde.
Die Umgebung wird ruhiger, nur wenige Tierstimmen sind zu vernehmen
und das stetige Rauschen der Elbe strömt einen beruhigenden Einfluss aus.

Dömitzer Brücke

Elbbrücke Dömitz, Dömitzer Eisenbahnbrücke, Dömitzer Elbbrücke, Industriedenkmal Dömitzer Eisenbahnbrücke, Skywalk Dömitzer Eisenbahnbrücke, das sind alles Synonyme, unter denen man dieses imposante Bauwerk findet.
Dieser Stahlkoloss wurde von 1870 bis 1873 von der Eisenbahngesellschaft Berlin-Hamburg erbaut und zählte damals zu den größten zweigleisigen Eisenbahn-Projekten, die die Verbindung nach Norddeutschland ermöglichte.
Im Ursprungszustand war die Eisenbahnbrücke, die Dömitz und Kaltenhof/Langendorf verband, gut einen Kilometer lang und gehörte in dieser Zeit zu den längsten Brücken Deutschlands.
Die Deutschen selbst hatten die Brücke im 2. Weltkrieg zur Sprengung vorbereitet und als sie am 20.4.1945 von den Alliierten bombardiert wurde, war die Zerstörung noch stärker, als es die Bomben alleine vermocht hätten.

Am linken niedersächsischen Elbeufer sind noch 16 Brückenbögen, respektive Pfeiler, vorhanden.
Auf dem rechtsseitigen Areal, das damals über vier Pfeiler verfügte, ließ die damalige DDR große Teile der Brücke abbauen. Auf dieser Seite gibt es in der Stadt Dömitz ein Museum mit einer Ausstellung zur Dömitzer Brücke.

Die Brückenkonstruktion durch Fachwerkträger (sog. Schwedlerbögen, Konstruktion des Bauingenieurs J. W. Schwedler) aus genietetem Stahl ermöglicht die große Spannweite von knapp 34 Metern je Bogen. Die ursprünglich über den Fluss führenden Elemente hatten die doppelte Länge.
Auf seitlichen Haltern führte ein paralleler Fußgängerweg über die Elbe.
Man mag sich heute gar nicht vorstellen, was das für eine schweißtreibende, kräftezehrende und mit großer Lärmbelastung verbundene Arbeit war.
Die Brücke zeugt außerdem von großer Ingenieursleistung und industrieller Revolution, gleichwohl auch von der deutsch-deutschen Teilung, für die sie als weithin sichtbares Symbol steht.

Vernieten zu Schwiegervaters Zeiten

Mein Schwiegervater konnte uns noch erzählen, wie diese Vernieten damals vonstattenging.
Bolzen mit einem Rundkopf wurden glühend erhitzt, zum Arbeiter geworfen (ja, geworfen, um die Strecke oder Höhe zu überbrücken. Es gab dazu einen speziellen Fangtrichter). Das musste schnell gehen, damit der oder das Niet nicht abkühlt.
Am entsprechenden Werkstück wurde der Niet mit einem entsprechenden Gegenstück sozusagen breit geklopft. Es durfte also nur soviel Material überstehen, dass der Gegen-Kopf entstehen kann und exakt sitzt.

Skywalk Dömitzer Brücke

Betritt man die Brücke durch das verbliebene Wachtblockhaus (der westliche Brückenkopf wurde 2018 saniert), den Skywalk, sieht man die gigantische Stahlkonstruktion schnurgerade vor sich. Der ca. 130 m lange Steg führt über vier Pfeiler und endet für den Besucher an einer Abgrenzung, an der verschiedene Informationen angebracht sind.
Die weitere Brücke erstreckt sich noch bis knapp ans Elbeufer.
2022 bis 2023 wurden wichtige Sanierungsarbeiten an der Brücke durchgeführt. Mit Beendigung dieser Arbeiten wurde auch der Skywalk feierlich am 25.08.2023 eingeweiht. Die Kosten sollen 8 Millionen Euro betragen haben.

Heute befindet sich die Brücke im Privatbesitz von Dr.Toni Bienemann, der sie 2010 ersteigerte. Sie ist für das UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe eine weitere Attraktion.

Geplant ist die Verlängerung des Skyswalk auf die gesamte vorhandene Länge über 16 Brückenpfeiler mit barrierefreiem Zugang. Ein eigenes Infozentrum ist angedacht und das Kulturdenkmal soll zum Leuchtobjekt erkoren werden.

Der Aufenthalt war für uns so angenehm, dass wir unbedingt zwei Nächte bleiben mussten, was und die Gastgeber glücklicherweise gestatteten.
Das ist auch nicht schwer, bei dieser Ruhe und dem kulturellen Angebot in der näheren Umgebung.

Und nun geht es weiter zum Ende des Grünen Bandes nach Privall.
Wir sind schon sehr gespannt, was uns dieser Ort alles erzählen will.

Happy Camping & Cooking,
eure Freizeitnomaden und Genußjunkies

Thomas & Sabine

Text | Storytelling | Luftaufnahme: Thomas Luciow
Fotografie: Sabine Hennek (Genussfotografin)

Eine sehr schöne Seite zur Dömitzer Brücke haben wir HIER für euch.

Sehr informativ ist die Seite von Biosphaerium Elbtalaue.

Landvergnügen-Stellplatz. Die Seite von Kerstin und Olaf Kamele im Wendland.

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Eine Roomtour zu unserem Pössl Roadcruiser XL D-Line haben wir auf YouTube für euch eingestellt.

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