Storchendorf Rühstädt

Storchendorf Rühstädt. Auf dem Dach eines Backsteingebäudes zwei Horste der Weißstörche. In einem sitzt ein Altvogel.

> Rühstädt in der Prignitz
> Storchenfeierabend in Rühstädt

> Der Storch als Glücksbringer
> NABU-Besucherzentrum und Umweltbildungsprojekte
> Paradies für Störche – Elbtalauen
> Angenehmer Stellplatz

> Entspannter Spaziergang mit Sonnenuntergang
> Ein Tag geht zu Ende
> Interessante und Weiterführende Links


Unsere Rückreise von unserer Thementour „Grünes Band Deutschland“ wollten wir entspannt gestalten und planten vor dem letzten Halt in Witzenhausen zur Kirschblüte noch eine Station ein. Das Storchendorf Rühstädt fiel uns durch Zufall auf, weil es in Verbindung zum NABU steht.

Rühstädt in der Prignitz

Nordwestlich im Land Brandenburg liegt die Prignitz, eine historische Landschaft, in der sich das kleine Dorf Rühstädt befindet.
Bekannt wurde der Ort, der im Herzen des UNESCO-Biosphärenreservats Flusslandschaft Elbe-Brandenburg liegt, zum einen durch das NABU-Besucherzentrum und zum anderen durch die vielen Störche.
Deshalb bekam Rühstädt den Beinamen „Europäisches Storchendorf“, das die größte Storchenkolonie Mitteleuropas beheimatet. Mehr als 30 Paare sollen es sein, die hier jedes Frühjahr nach tausenden Flugkilometern ihr Quartier beziehen.
Auf vielen Gebäuden erkennt man Nisthilfen für das schwarz-weiße Federtier, in denen zwischen Mai und August richtig die Post abgeht.

Neubau oder Renovierung

Zuerst wird bei Bedarf neu gebaut oder renoviert, anschließend macht man es sich erstmal zu zweit gemütlich.
Sodann folgt die Eiablage, das Ausbrüten und Großziehen von 3 bis 5 Jungtieren.
Brutal wird es, wenn nicht genügend Futter zur Verfügung steht, denn dann ist die Storchenmutter eine Rabenmutter und wirft das Jüngste und Schwächste einfach aus dem Nest. Im Extremfall kann es dazu führen, dass bei Futterknappheit nur ein Junges großgezogen wird.

Storchenfeierabend im Storchendorf Rühstädt

Schon zu Beginn der Brutsaison hört man das laute und typische Schnabel-Geklapper von Meister Adebar.
Es dient der Verständigung zwischen Paaren und Jungvögeln, manchmal auch zum Vertreiben von unangenehmen Gesellen.
Geht es an die Paarung, läutet diese Geklapper sogar den Akt ein.
Sehr intensiv ist die Perkussion zum sogenannten Storchenfeierabend, also nach der Futtersuche kurz vorm Schlafengehen der majestätischen Schreitvögel, die begnadete Flieger sind. Spätestens dann gibt es für den Nachwuchs einen kräftigen Happen zu futtern.
Wir konnten entspannt beobachten, wie die Vögel zu ihren Nestern schwebten, einer nach dem anderen.
Ein nettes Gespräch kam mit einem älteren Ehepaar neben dem Stellplatz zustande. Sie meinten, dass es um die Zeit der Storchenbesiedelung interessanter ist, den Vögeln zuzuschauen, als irgendwas im Fernseher anzusehen.

Übrigens, wusstet ihr schon, dass der Storch als Glücksbringer galt?

Der Spitzname Adebar wurde abgeleitet vom althochdeutschen ‘Auda’, was soviel wie Glück bedeutet, ergänzt von der Endsilbe ‘bar’, dem man die Begriffe bringen oder tragen zuschreibt. So fand der stattliche Vogel den Einzug in die Mythologie als Kinderbringer.

NABU Besucherzentrum und Umweltbildungsprojekte

Der Besuch des NABU-Stützpunktes war natürlich Pflicht, wenn man schonmal daneben steht.
Viele Informationen und Präparate wurden in der Ausstellung zusammengetragen, um das Leben des Weißstorchs zu veranschaulichen.
Interessante und lehrreiche Filme erklären und ergänzen das Ganze.
Die Gäste können sogar per Live-Übertragung den Storcheneltern zuschauen, wie sie ihre hungrige Rasselbande füttern.

Spektakuläre Fotomotive bekommt man gezeigt, wenn man an der naturkundlichen Führung teilnimmt.
Zu Beginn geht es ans NABU-Besucherzentrum. Hier werden grundlegende Informationen gegeben, was Störche außer Fröschen und Mäusen noch so alles mögen und wie und wo sie die Winter verbringen.
Anschließend wird das Dorf erkundet und an den Storchenwohnungen Halt gemacht.
Die Führung findet zur Storchensaison immer am Samstagabend von 20.00 bis 22.00 Uhr statt.
Darüber hinaus unterstützt der GPS-gestützte Audio-Guide einen individuellen Rundgang nach dem Motto: von Nest zu Nest.

Schulklassen wird die Möglichkeit geboten, an Projekttagen teilzunehmen, ergänzt von vielfältigen Ferienprogrammen und thematischen Veranstaltungen für verschiedene Altersgruppen.

Ein Paradies für Störche – die Elbtalauen

Die Elbtalauen oder Elbauen bieten für die Störche ein großes Nahrungsangebot.
Feuchtgebiete, Überschwemmungswiesen, Totholz, Baum- und Strauchwerk, alles dient zur Erhaltung eines wichtigen Lebensraumes, von dem eben auch Meister Adebar profitiert.
Nicht umsonst gehört diese Ecke zu einem schützenswerten UNESCO-Biosphärenreservat.

Nicht nur Frösche und andere Amphibien stehen auf dem Speiseplan, auch Mäuse und reichlich Großinsekten gehören dazu.
Solange dieses Naturidyll in Ruhe gelassen wird, können sich nicht nur die Störche ihren Magen laben.

Angenehm ruhiger Stellplatz ohne Ent- oder Versorgung

Der Wohnmobilstellplatz im Storchendorf Rühstädt, ein Platz, wie wir ihn mögen.
Am ruhigen Ortsrand nahe des NABU-Besucherzentrums bietet er Platz für 7 Campervans und Wohnmobile.
Die Nutzung auf dem Besucherparkplatz (beschildert) ist kostenlos und ganzjährig möglich.
Der Untergrund ist gepflastert und im äußeren Bereich hat man sogar Schatten. Nachts ist der Platz beleuchtet.
Irgendwo sollte ein Kunststoff-Toilettenhäuschen stehen, wir haben aber keines gesehen.
Wozu auch, hat man ja seinen Lokus mit dabei.

Versorgung, Entsorgung und Strom ist nicht vorhanden.

Vom Campervan aus konnten wir die Störche bei der Futtersuche auf der gleich nebenan liegenden Wiese beobachten, wobei sie sogar direkt vor dem Camper herumstolzierten.
In der Dämmerung sahen wir noch eine Gruppe Rehe, die ruhig auf der Wiese ästen.

Natur und Ruhe pur, wenn da nur nicht morgens um 7.00 Uhr ein LKW-Fahrer direkt vor uns seine Stahlmulden (offene Container) umladen musste.
Heidenei, wir dachten zuerst, uns fällt der Himmel auf den Kopf.
Nach einer halben Stunde rangieren, auf- und abladen war er dann doch wieder weg und schlummerten dem kommenden Tag entgegen.

Entspannender Spaziergang mit Sonnenuntergang zur Elbe

Nicht weit entfernt liegt die Elbe mit ihren Auen.
Für einen Spaziergang war vor dem Abendessen noch etwas Zeit, weshalb wir nach der Storchentour noch der Mäsche Richtung Süden entlang marschierten.
Als wir die Elbe erreichten, begann gerade die Dämmerung einzusetzen. Das Wasser wurde ruhiger und die Umgebung friedlicher. Langsam sank die Sonne und tauchte die Landschaft in ein angenehmes warmes Licht, abgelöst von der Blauen Stunden, von der Sabine als Fotografin immer wieder begeistert ist.
Elbe, wir kommen wieder…

Der Tag geht zu Ende

Ein ereignisreicher Tag geht zu Ende, mit einem leckeren, selbst gekochtem Abendessen und einem Schlückchen vergorenen Traubensaft. Anschließend haben wir uns gleich bettfein gemacht, denn nach so vielen angenehmen Eindrücken braucht es nicht mehr als ein kuscheliges Bettchen in unserem Hippo.

Und am nächsten Morgen geht es weiter nach Witzenhausen zur ersehnten Kirschblüte. Endlich haben sich die Blüten geöffnet und wir wollten uns dieses Naturschauspiel von an die 150.000 blühenden Kirschbäumen nicht entgehen lassen.

Also ihr Lieben,
gehabt euch wohl!

Happy Camping & Cooking
eure Freizeitnomaden und Genußjunkies

Thomas & Sabine

Information zu Rühstädt

NABU Rühstädt

Historische Landschaft Prignitz

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Text | Storytelling: Thomas Luciow
Fotografie: Sabine Hennek (Genussfotografin)

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